
Über mich
Wer bin ich?
Tatsächlich fällt mir mit am schwersten zu erzählen wer ich bin. Einfach aus dem traurigen Grund, dass ich eine zeitlang einfach nicht wusste, wer ich bin, was ich sein möchte oder was mich ausmacht.
So wie ich mich vor zwei Jahren beschrieben hätte, bin ich nicht mehr.
Und dann gab es einen Bruch. Aber später mehr dazu.
Ich war Vollblut Mama. Es hat mir nichts ausgemacht nachts 4 mal aufstehen, morgens meine Große für die Kita fertig zu machen und gleichzeitig unserer kleinen neugeborenen Maus das Fläschchen zu geben und fertig zu machen. Und unser Hund war selbst verständlich auch mit dabei.
Nachdem die Große dann in der Kita war, sind wir übrigen drei dann eine Runde mit dem Hund gelaufen.
Ich war glücklich. Alles lief super easy. Wie von selbst. Ich habe es geliebt.
Zumindest bis mehr und mehr die Kopfschmerzen kamen…
Als zweifach Mutter kurz nach der Geburt eine schlechte Diagnose
Ich bin eine zweifach Mama, die mit 27 Jahre und 2 Monate nach der zweiten Geburt eine niederschmetternde Diagnose bekam: Zyste im Gehirn.
Nach der Geburt meiner kleinen Tochter bekam ich immer wieder starke Kopfschmerzen. Doch relativ schnell wurde meinem Umfeld und mir klar, dass es sich hierbei nicht um „normale“ Kopfschmerzen handelte. Der Schlafmangel konnte diese ständigen Kopfschmerzen und Einnahme von Schmerzmittel nicht erklären. Als der Vorrat der Schmerztabletten aufgebracht war, gab es keinen Weg vorbei an einem Arzt. Meine eigene Vermutung war Migräne oder auch psychischer Stress. Doch der Arzt wollte lieber ein MRT durchführen lassen, da ich bislang nie groß über Kopfschmerzen geklagt habe.
Das Ergebnis, der Untersuchung fiel anders aus als gedacht: Es war Eiweiß und Blut zu sehen, wo auf jeden Fall keins sein sollte. Die Radiologen und auch Neurologen konnten dieses Gemisch zunächst nicht ganz genau einordnen. Erst ein Neurochirurg stellte dann die Diagnose „eingeblutete Zyste“.
Doch damit nicht genug: Sie war zwar nicht besonders groß, aber lag an einer besonders bescheidenen Stelle im Gehirn. Viel zu nah am Hirnwasser.
Und von jetzt auf gleich war alles anders.
Der Erzählung kann man entnehmen: Ja sie wurde entfernt und ja es geht mir so gut, dass ich mich gut mitteilen kann und nochmal ja, man würde mir auf der Straße noch nicht mal was ansehen.
Und doch gab es einen ganz schwierigen und steinigen Weg bis hier hin. Es sind immer noch Probleme vorhanden, die nach Außenhin nicht sichtbar sind. Doch sind sie so gravierend, dass ich auf einen Haufen Tabletten angewiesen bin und weder arbeiten gehen (was immer eine Erfüllung für mich war), weitere Kinder kriegen (ich wollte immer am liebsten eine Fußballmannschaft) oder den Haushalt führen kann.
Doch bereits vor der Diagnose war mir klar, dass der Name eigentlich egal ist. Als Mutter mit Kopfschmerzen eines Säugling kann man einfach nicht ernsthaft erkranken. Wie soll das Familiengefüge funktionieren? Ich bin dankbar, mit einer großartigen Familie gesegnet zu sein, die immer hinter mir stand und auch heute noch steht.
Und dann…
Dann war nicht mehr viel übrig von meinem oben geschilderten glücklichen Alltag.
Ich hatte große Sorgen. Ich hatte starke Schmerzen.
Und jetzt:
Ja die Zyste konnte „erfolgreich“ entfernt werden. Doch meinen oben geschilderten glücklichen Alltag gibt es nicht mehr.
Diese Situation versetzt mich jetzt eher in Streß. Und das obwohl wir über 2 Jahre weiter sind und die Kinder (und der Hund natürlich auch) wesentlich älter und selbstständiger geworden sind.
Ehrlicherweise muss ich an der Stelle zugeben, dass ich selber nicht veranschaulichen kann, welche „konkreten“, „greifbaren“ oder „messbaren“ oder „objektiv nachzuvollziehende“ Unterschiede die Situation so verändern.
Lange Zeit war ich verzweifelt auf der Suche, wie ich dieses alte Leben zurück bekommen kann.
Ich bin kläglich gescheitert.
Nach und nach habe ich gelernt los zu lassen. Und ich bin immer noch dabei.
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